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Geförderte Projekte 2019

In insgesamt drei Sitzungen hat der Beirat zum Förderprogramm »Revolution und Demokratie« über die Vergabe der Mittel aus dem Programm für 2019 entschieden und aus 103 eingereichten Anträgen 69 Projekte für eine Förderung ausgewählt. Sämtliche geförderte Projekte werden an dieser Stelle vorgestellt:

In der Ausstellung »Mehrheiten« der Stiftung Galerie für zeitgenössische Kunst befasst sich der Künstler Clemens von Wedemeyer mit Phänomenen der Massenbildung – von den Leipziger Montagsdemonstrationen bis zu heutigen Repräsentationen von Gemeinschaft in digitalen Netzen.

Das Projekt beinhaltet das Begleitprogramm zur Ausstellung und möchte ästhetische Erfahrung mit politischer Bildung verknüpfen sowie die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements unterstreichen.

Im Projekt Demokratie und Ökonomie des Arbeit und Leben Sachsen e.V. wird die Transformation der Arbeitswelt nach 1990 aus der Perspektive der Beschäftigten im Freistaat Sachsen behandelt.

Der wirtschaftliche Wandel seit 1990 soll aus der Sicht der Arbeitnehmer dargestellt und der Umbruch und seine Folgen sowie der Aufbau demokratischer Mitbestimmungsstrukturen in Betrieben sollen beleuchtet werden.

Geplant ist eine multimediale, kompakte und kurzweilige Dokumentation, die auf zwei größeren Veranstaltungen präsentiert werden soll und dann Interessierten zur Verfügung steht.

Gefördert werden soll insbesondere das Zusammentragen und Aufbereiten des Materials, das Erstellen der Videos und die Vorbereitung und Umsetzung der Jubiläumsveranstaltungen. Dazu gehört auch eine multimediale Webseite.

Im Projekt Umbruch im Klassenzimmer sollen sich Jugendliche mit den Geschehnissen vor 30 Jahren befassen, ihre Eltern und Verwandte befragen, nach Fotos und anderen Dokumenten suchen.

Verglichen werden auch die Lern- und Lehrmetoden vor und nach 1989. Wie wäre die Entwicklung verlaufen, wenn es die Friedliche Revolution nicht gegeben hätte? Wie hat sich der Umbruch auf das gesellschaftliche Leben und auf den Schulalltag ausgewirkt? Aus den Ergebnissen der Recherchen soll ein Theaterstück entstehen.

Im Projekt  des Jazzzclub Leipzig e.V. geht es um eine Uraufführung von »Inseparable. Unteilbar« – eine Komposition für Big Band und gemischten Chor von John Hollenbeck mit einem Libretto von Nora Gomringer.

Die Leipziger Bigband Spielvereinigung Sued möchte mit »This is how we become inseparable« ein politisches Werk schaffen, das zum einen die heutigen gesellschaftlich relevanten Themen aufgreift und zum anderen an die Friedliche Revolution erinnert. Das Werk soll im Rahmen der 43. Leipziger Jazztage im Oktober 2019 im Opernhaus Leipzig uraufgeführt werden.

Anlässlich des 30. Jahrestages des Paneuropäischen Picknicks möchte das Leipziger Symphonieorchester am 19. August 2019 gemeinsam mit den Liszt Ferenc Symphonikern und österreichischen Solisten unter Leitung eines französischen und eines ungarischen Dirigenten ein Festkonzert in Sopron bestreiten. An der Veranstaltung nehmen namhafte Gäste aus dem In- und Ausland teil.

»So konnte es nicht weitergehen« – Eine Stadt (Wurzen) erzählt die Wende.

Die Soziologin und Fotografin Dr. Cordia Schlegelmilch hat zwischen 1990 und 1996 rund 170 mehrstündige biographische Interviews mit Bewohnern der Stadt und des Kreises Wurzen durchgeführt. Gesprächsbereitschaft und Offenheit waren damals sehr groß. Sie hat die Veränderungen in der Stadt zu dieser Zeit mit mehr als 4.000 Fotografien dokumentiert.

80 Fotografien sollen für eine Ausstellung ausgewählt werden. Zur Eröffnung soll ein Buch mit Fotografien und Auszügen aus den Interviews erscheinen. Mit der Ausstellung und dem Buch sollen Gespräche mit Zeitzeugen initiiert werden.

Im Projeklt von Hans-Peter Spitzner geht es um die Neuauflage, Überarbeitung, Übersetzung und Selbstverlag des Buches »Nadel im Ozean«.

Das Buch »Die Nadel im Ozean« beschreibt die Flucht (die letzte Flucht, die aus der DDR registriert wurde) Hans-Peter Spitzners mit seiner siebenjährigen Tochter 1989 über den Checkpoint Charlie. In dem Buch geht es um persönliche Anekdoten und um historische Fakten. Das Buch soll auch ins Englische übersetzt werden. Zudem soll das Buch überarbeitet und als E-Book angeboten werden.

Am 6. Oktober 2019 soll in der St. Johannis Kirche Plauen die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven aufgeführt werden. Das Festkonzert soll im Rahmen des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution stattfinden.

Aufgeführt wird das Konzert von der Vogtlandphilharmonie Greiz/Reichenbach unter der Leitung von Generalmusikdirektor Stefan Fraas, unter Mitwirkung der Singakademie Dresden, des Chors des Clara-Wieck-Gymnasiums Zwickau und vier weiterer Solisten. In die Besetzung sind vorwiegend junge Menschen eingebunden.

Die letzten Jahre der DDR – Die 80er Jahre Plauens bis zum 7. Oktober 1989.

Mit ca. 80 Bildtafeln und Bannern sollen die letzten acht Jahre der DDR und im speziellen Plauens als Vorreiter der Friedlichen Revolution 1989 dargestellt werden. Einblicke in das Leben im »real existierender Sozialismus« sollen gegeben und Gründe für dessen Scheitern aufgezeigt werden.

Bei Ausstellungsführungen kann so besonders Jugendlichen und nach 1989 Geborenen ein Teil jüngster deutscher Geschichte vorurteilsfrei, aber fundiert und realistisch nahe gebracht werden. Eine Dokumentation zur Ausstellung, ergänzt mit Berichten von Zeitzeugen ist geplant.  Die Bildtafeln sollen auch für weitere Ausstellungsprojekte zur Verfügung stehen.

3D-Laser Grafikprojektion »Friedliche Revolution in Plauen«

Die Stadt Plauen war eine der wichtigen Ereignisorte in der Friedlichen Revolution. Bereits am 5. Oktober 1989 versammelten sich 1.500 Bürger im Rahmen der von der evangelischen Kirche organi-sierten Friedensandachten. Am 7. Oktober kam es zur ersten großen Massendemonstration in Sachsen mit 15.000 Teilnehmern.

Von den wichtigsten Ereignissen werden Filmsequenzen erstellt, in denen das Datum, die Uhrzeit und die Namen der Hauptakteure eingeblendet werden. Es soll eine animierte Lasergrafik entstehen, die in einen etwa dreiminütigen Film mündet, der mit Originaltönen und Soundeffekten unterlegt wird.

Der Film soll am 7. Oktober 2019, dem »Tag der Demokratie“« das erste Mal gezeigt werden. Diese Aufführung ist eingebettet in zahlreiche andere Veranstaltungen an diesem Tag. Weitere Aufführungen sind geplant.

Bilanz nach 30 Jahren Friedliche Revolution in Plauen und dem Vogtland – Dokumentarfilm.

Der etwa 30minütige Dokumentarfilm soll sich mit den Verhältnissen in der DDR, dem Grenzregime, der Überwachung und Unterdrückung sowie dem wirtschaftlichen Niedergang in der Endphase der DDR befassen.

Er thematisiert den schwierigen Start in die Demokratie ebenso wie die Härten des Transformationsprozesses. Die in 30 Jahren erreichten Erfolge sollen gezeigt, enttäuschte Erwartun-gen aber nicht verschwiegen werden.

Zeitzeugenberichte stehen im Mittelpunkt des Filmes. Er soll die Identifikation mit der Demokratie und das politische Engagement fördern. Im Erinnerungsjahr sind mehrere Veranstaltungen mit diesem Film geplant.

»Wie alles anders bleibt«. 30 Jahre Aufbruch in Sachsen.

Eine Veranstaltungsreihe setzt sich damit auseinander, welche Rolle die Literatur und die Autoren, insbesondere in Sachsen, für die revolutionären Entwicklungen 1989 spielten und wie sich die Ereignisse von 1989 in neuesten literarischen Zeugnissen spiegeln.

Dazu sollen Zeitzeugen, Erzähler, Reporter, Filmemacher und Fotografen in das Literaturhaus Leipzig eingeladen werden, u.a. Bernd-Lutz Lange, Hans Christoph, Jana Hensel, Marie-Louise Scherer, Hanna Schott.

Das Projekt stellt einen popkulturellen Soundtrack des Jahres 1989 in der DDR und den benachbarten ostmitteleuropäischen Staaten vor und geht insbesondere auf lokale Vorgänge in Leipzig ein.

Zeitzeugen und Experten sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Länder aufzeigen und die gegenseitige Wahrnehmung und das Verständnis fördern. Geplant ist über einen längeren Zeitraum eine Konzert-, Film- und Diskussionsreihe sowie eine am zeitlichen Ablauf orientierte Sound- und Videoinstallation im Rahmen einer Ausstellung.

Die Ausstellung von Gedenkmedaillen und Münzen zu 100 Jahre Freistaat Sachsen und 30 Jahre Friedliche Revolution sollen die historischen Ereignisse beleuchten.

Dazu werden beleuchtete Vitrinen und Bilderrahmen angeschafft. Die Medaillen und Münzen sind Eigentum der Vereinsmitglieder und werden für die Ausstellung unentgeltlich bereitgestellt. Die Ausstellung soll nach den gegenwärtigen Planungen in Bautzen, Dresden, Worms und Dreux, der Partnerstadt von Bautzen, gezeigt werden. Am Rande der Ausstellungen sind Vorträge vorgesehen.

Die Veranstaltungsreihe  »Geschichte(n) erleben: 30 Jahre friedliche Revolution« möchte insbesondere den teilnehmenden Schülern ermöglichen mittels fiktionaler und nonfiktionaler Literatur Wissen zu diesem historischen Ereignis zu erwerben, dessen historische Bedeutung für viele von ihnen kaum nachvollziehbar ist, für die Eltern- und Großelterngeneration jedoch lebensprägend war und daher in Familien besprochen und bewertet wird.

Insbesondere erzählende literarische Texte bieten die Möglichkeit der Identifizierung mit den Protagonisten aber auch des kritischen Hinterfragens. Das beinhaltet Möglichkeiten zur Reflexion und auch zur Diskussion.

Ausgangspunkt ist die Auffassung des Antragstellers, dass die Gesichter der Friedlichen Revolution überwiegend männlich sind, obgleich Frauen und Männer in der DDR-Bürgerbewegung gleichermaßen beteiligt waren.

Mit dem Projekt sollen Frauen in ihrem Aktiv-Sein über Original-Texte von 1989 in unterschiedlichen Formaten öffentlich werden. Die Texte bilden den Ausgangspunkt für einen Kunst-wettbewerb und werden in eine neue bildnerische Sprache transformiert.

Die Aktivitäten werden damit »in Wort und Kunst« öffentlich gemacht. Über offene Lese-Werkstätten, künstlerisch-bildnerische In-terpretationen und Ausstellungen wird über die Geschichte der »Frauen 1989« die Wichtigkeit aktiven eigenverantwortlichen und couragierten Handelns für das freiheitlich-demokratische Leben nachdrücklich begreif- und erlebbar.

Das Buchprojekt »Schule und Demokratie in Sachsen. Die Revolutionen von 1918 und 1989 und ihre Auswirkungen auf die Leipziger Schulen« soll das Spannungsfeld zwischen Demokratie und Diktatur aufzeigen, in dem sich die sächsischen Schulen seit 100 Jahren befinden.

Näher untersucht werden sollen die Möglichkeiten, die sich nach den Revolutionen boten. Dabei soll einer Reihe von Einzelfragen nachgegangen werden, beispielsweise zur Mündigkeit der Bürger, dem Engagement für Demokratie, zu nicht genutzten Chancen, zu selbstbestimmten Lernformen, zur Methode der freien geistigen Arbeit des Arbeitsschulpädagogen Hugo Gaudig.

Zu den 10. Deutsch-Deutschen Filmtagen der Partnerstädte Hof und Plauen unter dem Titel »Von der Teilung bis zur Einheit« werden etwa zehn Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt, die sich mit den Themen Mauerbau, deutsche Teilung, Kalter Krieg, Friedliche Revolution, Grenzöffnung/Mauerfall und der deutschen Vereinigung auseinandersetzen.

Eingeladen werden dazu auch Regisseure, Zeitzeugen und weitere Referenten. Die Filmtage sind ein kostenloses Angebot der beiden Städte, das sich insbesondere an Schüler richtet.

Im Juli 2019 erscheint der Roman »Herbstjahr« des Antragstellers. Die Geschichte verdeutlicht die radikalen Umbrüche zwischen dem Herbst 1989 und der Wiedervereinigung ein Jahr später. Der Roman schildert die Friedliche Revolution und ihre Folgen für individuelle fiktive Personen.

Mit dem Projekt soll eine Lesereise und die entsprechenden Lesungen mit Moderation und musikalischer Begleitung finanziert werden.

Ein filmisches Porträt über die Familie Spitzner: Hans-Peter Spitzner war der letzte Mauerflüchtling. Er floh mit seiner siebenjährigen Tochter 1989 über den Grenzübergang Checkpoint Charlie nach West-Berlin. Heute arbeitet er als Berufsschullehrer.

Der 62minütige Dokumentarfilm soll auf Veranstaltungen, in Museen und in Schulen zum Einsatz kommen sowie zum Meinungsaustausch und zur Diskussion in der Gesellschaft anregen.

Schüler der Friedrich-Gottlob-Keller-Oberschule wollen den Ereignissen im Jahr 1989/90 in und um Hainichen nachgehen. Mittels Zeitzeugenbefragungen, Archivarbeit und Zeitungsartikeln aus der damaligen Zeit wollen sie eine Ausstellung erarbeiten. Für den Unterricht soll ein Faltblatt oder eine Broschüre erstellt werden; außerdem soll mit regionalen Medien zusammengearbeitet werden.

Zum Gedenken an die Friedliche Revolution sollen eine Foto-Ausstellung erstellt und ein Begleitprogramm organisiert werden. Es handelt sich um Fotos von Friedemann Dietzel, die zwischen dem 7. Oktober und dem 22. Dezember 1989 entstanden und durch begleitende Texte ergänzt werden.

Hinzu kommen Skulpturen und Plastiken aus Holz und Bronze, die sich mit den Begriffen Freiheit und Begrenzung auseinandersetzen. Als Begleitprogramm gibt es eine Vernissage, eine Lesung und eine Podiumsdiskussion zum Thema: Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf.

Im Rahmen eines Besuches aus Großschönau soll am 9.November 2019 in Hüfingen an die Friedliche Revolution erinnert werden.

Dabei werden insbesondere Zeitzeugen zu Wort kommen. Die damaligen Ereignisse sollen in einer Broschüre dargestellt, mit Zeitzeugen soll ein Ausstellungen erarbeitet werden, die in Großschönau und Hüfingen gezeigt wird. Zielgruppen sind u.a. die Schulen der Region sowie Vereine und Initiativen.

Seit 1991 wird in Reichenbach am Tag der deutschen Einheit ein Fest gefeiert, das mehr als 15.000 Besucher anzieht. Nun soll der ursprüngliche Anlass für das Fest wieder stärker betont werden.

Auch Reichenbach war Ereignisort der Friedlichen Revolution. Neben einer Demokratie- und Vereinsmeile soll es Angebote politischer Bildung geben. Eine Ausstellung zur Geschichte der Bundesrepublik mit Karikaturen soll gezeigt und ein WahlFUN-Stand (spielerisches Angebot zur politischen Bildung) aufgebaut werden. Mit einem Fotobuch werden die Veranstaltungen und Aktivitäten dokumentiert.

Eine bildhafte Zeitreise durch 30 Jahre Görlitzer Geschichte, die markante Orte des Landkreises gegenüberstellen soll, um den Menschen die damalige Situation von Görlitz als Grenzstadt zu Polen näherzubringen und den katastrophalen Zustand aufzuzeigen, in dem die Stadt sich zum Ende der DDR befand.

Dabei wird auf die Rolle der vielen entschlossenen Görlitzer Bürger und Denkmalschützer eingegangen, die sich damals für den Erhalt denkmalgeschützter Stätten und Häuser der Stadt einsetzten.

Dazu sind Interviews mit Zeitzeugen, eine Fotodokumentation über Görlitz 1989/2019, ein Fotokalender, die Eröffnung einer Ausstellung sowie die Einrichtung eines Geschichts-Geocach geplant. Es wird bei diesem Projekt grenzübergreifend mit der polnischen Stadt Zgorzelec zusammengearbeitet.

Die Stadt Crimmitschau möchte anlässlich des 30jährigen Jubiläums der Friedlichen Revolution eine Darstellung und Sammlung verschiedener Erinnerungen von Beteiligten aus Crimmitschau und der Umgebung in Form einer Wanderausstellung einrichten.

Die Befragung der verschiedenen Zeitzeugen sowohl aus Bereichen des städtischen Lebens als auch aus dem Privaten (Eltern, Familie) soll mit Berichten und Bildern dokumentiert werden, welche später in der oben erwähnten Ausstellung präsentiert werden.

Besonders Schüler und junge Menschen werden von dem Projekt angesprochen und sollen motiviert werden in verschiedenen Gymnasien und Schulen mit den Zeitzeugen persönlich in Kontakt zu treten.

Neben der Ausstellung ist eine Podiumsdiskussion im Theater der Stadt geplant. In dieser ist angedacht, dass die in der Ausstellung gezeigten Personen (Zeitzeugen) selbst über ihre Erfahrungen berichten und Erlebtes schildern.

Das Projekt des Institutes für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. möchte durch eine populärwissenschaftliche Publikation Einblicke in die Erwartungen, Erinnerungen und Erfahrungen aus den lebensweltlichen Zusammenhängen geben, die durch den plötzlich entstandenen Zwang zur biografischen Anpassung in der Folge der Friedlichen Revolution entstanden.

Dadurch soll das Verständnis für aktuelle wie historische Prozesse befördert werden. Bei der beantragten Fördersumme handelt es sich um einen Druckkostenzuschuss für den Druck des Buches.

Die Friedliche Revolution und besonders die Rolle der Kirche in der DDR sind Jugendlichen entweder gar nicht oder nur vage durch Geschichtsunterricht bekannt. Diese eigenen Wurzeln der Geschichte erfahrbar zu machen und Generationen zu verbinden, ist der erste Schwerpunkt dieses Projektes. Es sollen Zeitzeugen aus Oschatz eingeladen werden.

Jugendliche sollen dazu einen eigenen lnterview-Fragenkatalog entwickeln und sich überlegen, welche Menschen sie konkret hier in Oschatz dazu interviewen wollen. Mit Hilfe eines Kameramannes werden sie diese Interviews durchführen und einen Filmbeitrag erstellen.

Sie sollen sich mit den Erfahrungen und Meinungen der Befragten auseinandersetzen und eigene Schlüsse für ein Demokratieverständnis entwickeln. Eigene Handlungsmöglichkeiten für gesellschaftliche Probleme sollen so formuliert und Schwerpunkte gesetzt werden.

Des Weiteren gestalten die Jugendlichen selbst einen Jugendgottesdienst/Jugendveranstaltung zum Thema Freiheit, Gerechtigkeit und  Demokratie, in den die vorherigen Zeitzeugengespräche und Filmbeiträge eingeflochten werden.

30 Jahre Friedliche Revolution in der Oberlausitz - Die Zittauer Johanniskirche war in den 80er Jahren als Offene Kirche ein Treffpunkt oppositioneller Bestrebungen. Friedensgebete wurden zu einer regelmäßigen Gelegenheit, die Probleme im eigenen Land aber auch internationale Konflikte zu thematisieren.

Am 19. Oktober gab es in der Oberlausitz die erste große Protestveranstaltung mit 10.000 Teilnehmern in Zittau, für die sich weitere Zittauer Kirchen öffneten. Teil des Projektes ist ein Denkmal (»Stern der Demokratie«), das in das Pflaster vor der Kirche eingearbeitet werden soll, außerdem drei Gedenktafeln.

Das Denkmal soll am 19.10. übergeben werden. An diesem Tag soll auch die »Die Zittauer Reden« fortgesetzt werden, die einen Rück- und Ausblick auf die Situation im Dreiländereck geben sollen. Im Vorfeld soll eine Broschüre erarbeitet werden, in der zeitgenössische Dokumente dargestellt und eingeordnet werden.

Anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution plant das Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge im Bergmagazin Marienberg im November 2019, ein themenbezogenes Schülerprojekt sowie eine Abendveranstaltung für eine erwachsene Zielgruppe durchzuführen.

Genutzt wird eine Ausstellung des Martin-Luther-King-Zentrum e.V. in Werdau mit dem Titel »Es ging seinen Gang - Kritische Literatur in der DDR«. Der regionale Bezug zur Friedlichen Revolution in der Bergstadt Marienberg soll durch eine Foto-Dokumentation der Herbstdemonstrationen 1989 aufgegriffen und für die Besucher der Ausstellung zugängig sein.

Zum Auftakt des Projektes erhalten  Schüler der 9.-11. Klasse in einem Rundgang durch die Dauerausstellung des Museums zunächst eine Einführung in die Thematik. In einem anschließenden Workshop steht Utz Rachowski neben einer Lesung für ein Zeitzeugeninterview sowie eine offene Diskussionsrunde zur Verfügung. Die Schüler erhalten die Aufgabe, sich selbständig eigene Inhalte zu den vorgestellten und besprochenen Themen zu erarbeiten und in einer abschließenden Auswertungsrunde vorzustellen. Die Ergebnisse des Projektes fließen in die Dauerausstellung des Museums ein.

Ergänzend zum Schülerprojekt am Vormittag ist eine Abendveranstaltung für eine erwachsene Zielgruppe geplant. Utz Rachowski steht für eine Lesung sowie eine anschließende offene Diskussionsrunde zur Verfügung. Auch diese Veranstaltung versteht sich im Zusammenhang mit der Ausstellung, welche weitere themenbezogene Inhalte vertieft und erläutert.

Geplant ist eine Veranstaltung mit Impulsvortrag und anschließender Podiumsdiskussion, u.a. mit Lutz Rathenow (Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur), Frank Nemetz (Vorsitzender VOS Sachsen) und Jörg Siegmund (Akademie für politische Bildung Tutzing).

Thema ist die Geschichte der Verfolgtenverbände, die mit der Veranstaltung breiter bekannt gemacht werden soll.

An die »revolutionäre und visionäre Kraft vor 100 Jahren« soll mit einer künstlerischen Aktion angeknüpft werden, die Impulse in die Stadtgesellschaft bringt.

Am historischen Ort, in der Nähe des Standortes des Zirkus Sarrasani soll ein Zelt aufgebaut werden. Im Zelt und in dessen Umgebung sind Performances mit Tanz, Musik, Zirkus, Walk Acten und eine Installation geplant. Bürger sollen beteiligt werden. Am Dresdner Schloss soll zudem eine Abschluss-Performance stattfinden..

Mit einer Veranstaltung in der Freiberger Petrikirche am 9. November 2019 soll an die dort 1989 stattgefundenen Foren und Friedensgebete erinnert werden.

Die Junge Gemeinde und Freiberger Jugendliche lesen Gedächtnisprotokolle; Schauspieler des Freiberger Theaters sind mit aktuellen Texten und dramaturgischen Beiträgen aktiv; Pfarrer Dr. Stahl bringt einen geistlichen Beitrag ein; Kantor Clemens Lucke begleitet an der Orgel. Anschließend gibt es einen Rundgang durch die Stadt, analog 1989, mit dem Kanonsingen »Dona nobis pacem«.

Das Kunsthaus Raskolnikow ist eine kleine, innovative Kulturinstitution in der Dresdner Neustadt. Bereits in den 80er Jahren wurde das Haus von Studenten der Hochschule für bildende Künste »instand besetzt«. In der Folge der Friedlichen Revolution wollte man ein eigenständiges Kunsthaus mit Künstlercafé, Galerie, Werkstätten, Ateliers und Künstlerwohnungen schaffen. Das Haus geriet dann in die damals typischen Interessenkonflikte, insbesondere die ungeklärten bzw. wechselnden Eigentumsverhältnisse.

Seit 1992 wurden in den vereinseigenen Galerieräumen sowie auch im öffentlichen Raum mit nationalen und internationalen Künstlern zahlreiche Projekte und Ausstellungen der Bereiche Malerei/ Grafik, Medienkunst, Drucktechniken, Zeichnung, Raumbezogene Kunst, Installationen, Konzept-kunst, Fotografie, Maschinenkunst, Performance und Themen zur Stadtgestaltung und Architektur  veranstaltet. Dabei spielt für den Verein die Einbeziehung des öffentlichen Raumes mit gesellschaftlichen Denk- und Arbeitsansätzen eine wichtige Rolle. Die Galerie ist Kommunikationsort.

Eine Chronik soll die Geschichte des Hauses erzählen.

Das Projekt möchte die Transformationsprozesse ab 1990 anhand der Beiträge von ca. 40 lokalen Fernsehveranstaltern in Sachsen in den 90er Jahren untersuchen. Der Vereinigungsprozess stellte bisherige Maßstäbe in Frage und führte zu einer Neujustierung; Verlust von Heimat, Vertrautem aber auch die Suche nach Neuem kennzeichneten diesen Prozess.

Viele unbeantwortete verdrängte Fragen stellen sich neu. Die Programme dieser lokalen Fernsehanbieter unterschieden sich von den öffentlich-rechtlichen Programmen und wurden bislang von der Forschung nicht erschlossen. Sie waren oft näher an den Menschen und sendeten in einer Zeit medialer Unbefangenheit.

Das Projekt möchte diese Programme analysieren, Befragungen und Zeitzeugeninterviews in ganz Sachsen führen und daraus Videos und Handreichungen für Multiplikatoren der politischen Bildung erstellen. Zudem sind Diskussionsveranstaltungen und Fachtagungen geplant.

Die im noch jugendlichen Alter eingesperrten Falk Mrazek und Hartmut Leimcke werden als Zeitzeugen zu einem moderierten Gespräch eingeladen. Sie wurden als Lehrlinge wegen »Republikflucht« verurteilt. Sie sollen Licht auf vergangene Ereignisse und besonders auf die Umstände im Jugendstrafvollzug der DDR werfen.

Die Zeitzeugen berichten von ihren persönlichen Schicksalen, geben Einblicke in die Zeit vor, aus und nach der Haft und werden über ihre Beweggründe sprechen, die sie motiviert haben, sich gegen das damalige System zu widersetzen.

Das Hauptaugenmerkt des Projekts liegt darauf, eine breite Öffentlichkeit für die Haftschicksale junger Menschen in der SED-Diktatur zu sensibilisieren. Die Veranstaltung soll weitere Zeitzeugen ermutigen, Kontakt zum Lern- und Gedenkort Kaßberg aufzunehmen.

Acht Künstler aus der Gegenkultur der DDR werden zu einer Ausstellungsperformance in die Kreuzkirche eingeladen. Auf vorgefertigten und selbst konstruierten Altären installieren und präsentieren die Künstler ihre Collagen aus Malerei, Dokumenten, Objekten, Skulpturen, Fotos, Pamphleten, Manifesten, Grafiken und Alltagsgegenständen aus ihren persönlichen Archiven.

Die Installationen beziehen sich auf die Zeit um 1989 und schlagen einen Bogen in die Gegenwart. Einer der acht Altäre wird während der Ausstellung von einem Künstler interaktiv mit den Besuchern gestaltet.

Kreative, Künstler, Designer, Fotografen und Werbeagenturen werden aufgerufen, sich mit Plakaten zu den Themen Friedliche Revolution und Gründung des Freistaates Sachsen vor 100 Jahren an einem Wettbewerb zu beteiligen. Begleitend dazu ist ein Ideenwettbewerb mit Jugendlichen und deren Eltern geplant. Die durch den Wettbewerb angeregten Kunstwerke sollen an die historischen Ereignisse erinnern und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Eine Ausstellungseröffnung mit möglichst großer öffentlicher Wirkung ist geplant; es soll eine Wanderausstellung entstehen.

Die Kampagne #WendeStolz soll den Erfolg der Friedlichen Revolution 1989 und den anschließenden Aufbau in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Auf verschiedenen Wegen und Präsentationsformen soll die Aufmerksamkeit auf das Erreichte, die Wiederaufbauleistung der Bürgerinnen und Bürger, die Bedeutung der Ereignisse 1989 und die Initiative der Menschen im Landkreis Bautzen gerichtet werden. Im Laufe des Projekts werden sowohl die partnerschaftlichen Beziehungen zu Bautzener Partnerlandkreisen als auch zu Polen und Ungarn, die für die Friedliche Revolution eine wichtige Rolle spielten, entsprechend gewürdigt. Auch die Veränderungen des Alltages nach 1990 sollen eine Rolle spielen.

Der Schwerpunkt liegt in der Darstellung in sozialen Netzwerken sowie einer Verlagssonderveröffentlichung der  Sächsischen Zeitung in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Bautzen. Social-Media-Nutzer sollen eigenen Inhalt zum Thema liefern und verbreiten. Ergänzend sind ein konzertanter ökumenischer Gottesdienst im Oktober 2019 sowie Podiumsdiskussionen vorgesehen.

»Signals 3.0« setzt sich mit dem 9. November als Datum von drei historischen Ereignissen auseinander – der Ausrufung der ersten Republik 1918, dem Novemberpogrome 1938 und dem Fall der Mauer 1989.

Inhalt ist eine Choreografie für insgesamt 80 Performer mit aufblasbaren Leuchtskulpturen. Die Resonanzen historischer Ereignisse sollen für jüngere Generationen erlebbar gemacht werden. Zum Projekt gehören auch mehrere öffentlich zugängliche Gesprächsveranstaltungen unter Einbeziehung von Historikern und Zeitzeugen. Die Performances im Dresdener Stadtraum sind für ein breites Publikum zugänglich und sichtbar.

Für den Vorabend des 3. Oktobers ist eine Festveranstaltung geplant, die einen Vortrag von Innenminister a.D. Heinz Eggert und eine Podiumsdiskussion mit Landrat Michael Harig und Pfarrer Peter-Paul Gregor beinhaltet. Thematisiert wird dabei auch die Partnerschaft mit Tschechien. Vom 2. zum 3. Oktober soll eine »Nacht der Jugend« stattfinden. Jugendliche sollen Tafeln zur Geschichte aus dem Raum Wittichenau/Hoyerswerda erarbeiten. Die Tafeln sollen dann in einer zehnwöchigen Ausstellung im Forellhaus in Wittichenau gezeigt werden.

Zum einen soll eine Open-Air-Ausstellung auf dem Gelände der Runden Ecke über die wechselhafte Geschichte von Diktatur, Revolution und Demokratie erarbeitet werden. Zum anderen sollen mit Foto-Text-Stelen noch erhaltene historische Räume der ehemaligen Stasi-Zentrale gekennzeichnet werden. Mit einem Zeitzeugenaufruf sollen Menschen gefunden werden, die beitragen können, mehr über das Areal zu erfahren.

Der Dokumentarfilm »Ein Teppich in Persion« soll den gesellschaftlichen Aufbruch im Jahr 1989 in Bautzen bis Mitte der 90er Jahre darstellen. Insgesamt 12 Protagonisten aus Bautzen berichten über ihre Erinnerungen und Erfahrungen in dieser Zeit. Welche Forderungen und Visionen hatten die Menschen, die damals auf die Straße gingen und was ist daraus geworden? Thematisiert wird auch die heutige Situation in der Stadt. Historische Fotografien sollen eingebaut werden, außerdem Schmalfilmaufnahmen und Fernsehberichte. Geplant ist auch die Verwendung der Tonmitschnitte der Veranstaltung »Wir müssen reden« vom 8. Februar 2019.

Der Film soll in fünf öffentlichen Veranstaltungen aufgeführt werden. Im Anschluss ist eine moderierte Diskussion geplant. Die Veranstaltung soll dazu dienen, die starke Polarisierung der Stadtgesellschaft aufzulösen und den Dialog voranzubringen. Der Titel des Films kommt von einer der Alltagsgeschichten, die im Film erzählt werden sollen.

Das Projekt möchte einen Gedanken- und Meinungsaustausch mit gesellschaftlichen Streitthemen anregen, welche sich auf die Transformationserfahrungen seit der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung beziehen. Ausgangspunkt sind die Brüche in den Biografien, die viele Ostdeutsche durch den Wechsel des politischen Systems und den wirtschaftlichen Strukturwandel erfuhren.

Das Projekt soll in drei Modulen umgesetzt werden:

1. Bürgerjournalismus

Je zwei Teilnehmer aus den drei Regionen setzen sich mit der Entwicklung ihrer Region seit 1989/90 auseinander, recherchieren und sprechen mit Zeitzeugen.

2. DemoSlam

Je zwei Teilnehmer aus den drei Regionen setzen sich in dem neuen Verständigungsformat „DemoSlam“ mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten im Verständnis der Transformationsprozesse auseinander.

3. Künstlerisches Programm

Je ein Videokünstler aus den drei Regionen stellen Momentaufnahmen des Strukturwandels in kurzen Videoclips dar.

Die Ergebnisse des Projekts werden in drei Abendveranstaltungen präsentiert.

Im Zuge der Friedlichen Revolution wurden Initiativen gestartet, Runde Tische erzwungen, Vereine gegründet; Gruppen, die lange Zeit unbemerkt von der Öffentlichkeit wirkten, wurden sichtbar, andere formierten sich.

Welche Vorstellungen und Ziele hatten diese Gruppen? Welche Hoffnungen, Träume und Utopien gab es? Diese Fragen werden künstlerisch und diskursiv bearbeitet.

Im Rahmen dieses Projektes soll auch auf die Vor-, Gründungs- und Frühzeit von Riesa Efau geblickt werden.

Am Ende der DDR war die Autorin 13 Jahre alt. Damals begegnete ihr häufig die Aussage, man müsse jetzt lernen, die Ellenbogen auszufahren. Davon ausgehend beschäftigt sie sich mit der damaligen Umbruchssituation zwischen Ellenbogenmentalität und Demokratisierung. Das Thema wird durch zwei Frauen auf der Bühne körperlich, inhaltlich und musikalisch dargestellt. Videosequenzen liefern Bilder, Texte werden zu Musik.

Die Vortragsreihe möchte der Frage nach der Identität in der Veränderung stellen. Insbesondere wird die Frage nach der Rolle der Kirchen in den Transformationsprozessen seit der Friedlichen Revolution gestellt. Welchen Beitrag haben Christen bei der Suche nach Identität, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für das Engagement der Bürger in den politischen und gesellschaftlichen Bereichen leisten können.

Dabei wird auch noch einmal die Ökumenische Versammlung von 1988 in den Blick genommen. Wäre es an der Zeit, eine neue Ökumenische Versammlung einzuberufen? Auch die Kirchen in den ostmitteleuropäischen Nachbarländern werden berücksichtigt.

Lesung »Dresden 1919 – Die Geburt einer neuen Epoche« Im Projekt sind zwei Lesungen mit Freya Klier aus ihrem Buch »Dresden 1919« geplant. Eine nachmittägliche Lesung ist für Schüler gedacht; am Abend ist eine weitere Veranstaltung für eine breitere Öffentlichkeit geplant.

Das Projekt beinhaltet ein Doppelheft als Themenausgabe der Zeitschrift HORCH UND GUCK zum Schwerpunktthema »Die Besetzung der Stasi-Zentralen der Bezirke im Dezember 1989 und ihre Bedeutung für das Ende und die Aufarbeitung der SED-Herrschaft«.

Im Rahmen einer Veranstaltung, mit der das 30-jährige Jubiläum gewürdigt wird, ist die Vorführung des Films »Der Stich des Skorpions« vorgesehen. Der Film ist angelehnt an die Autobiografie des Fluchthelfers Wolfgang Welsch, der nach der Filmvorführung als Zeitzeuge über seine Tätigkeit als Fluchthelfer in der DDR berichten wird.

Thomas Roschers theologische Dissertation »Plausibilität und Lebenswirklichkeit der Liturgie. Die Plauener Friedensliturgien 1989 & 1990 als Paradigma für gegenwärtige Feierformen« möchte einen Beitrag zur die Stadtgeschichte Plauens leisten, was durch das Hinzuziehen bisher unveröffentlichter Quellen aus dem Zeitraum der Friedlichen Revolution ermöglicht wird. Darüber hinaus geht der Autor in seiner Studie auf die Rolle der Kirchen, mit besonderem Bezug auf die Friedensgebete ein und erörtert, wie diese maßgeblich zum Demokratisierungsprozess Plauens beitrugen. Schwerpunkt sind dabei zehn Friedensliturgien aus dieser Zeit.

Die Städte Hof und Plauen verbindet eine langjährige Städtepartnerschaft. Zum Jubiläum der Friedlichen Revolution und der deutschen Einheit arbeiten die Städte eng zusammen, um ihre miteinander verflochtenen Geschichten durch ein gemeinsames Kunstprojekt zu präsentieren. Die von Schülern beider Städte produzierten Kunstobjekte sollen im öffentlichen Raum der Städte ausgestellt werden und als »Denkmäler« fungieren.

In der Vorbereitungsphase werden Zeitzeugengespräche geführt und geschichtlich relevante Orte in der Region besucht. Die Interviews werden schriftlich festgehalten, diskutiert. Aus den Erkenntnissen entstehen Kunstobjekte, die auch mit den Interviewtexten arbeiten. Die Grafiken werden zunächst in eine 2D-Variante versetzt. Mit der Fachschule für Produktdesign wird eine Konzeption für 3D-Varianten erarbeitet. Aus den Linolschnitten soll für jede Stadt eine Ausstellung entstehen.

Fundament der SED-Diktatur war eine Ideologie, die sich in Dresden beispielsweise in dem Wandbild »Der Weg der Roten Fahne« am Kulturpalast ausdrückt. Dresden war 1989 ein wichtiger Ort der Revolution und des folgenden Dialogs. Der Oktober 2019 ist nicht nur der 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution, sondern auch der 50. Jahrestag der Eröffnung des Kulturpalastes. Das Wandbild soll als visuelles Medium kritischer Geschichtsbetrachtung dienen. Dies geschieht durch eine Bild-Licht-Installation, eine Veranstaltungsreihe und »Container-Gespräche« über Erinnerung und Wandel direkt vor dem Kulturpalast.

Der Antragsteller plant eine Projektwoche mit Schülern des Freien Gymnasiums in Naunhof zum Thema Grenzgeschichten. Thema ist die Teilung des Landes und der Mauerfall. Die Woche wird von professionellen Mediencoachs geleitet. Im Mittelpunkt stehen Gespräche mit Zeitzeugen, aus denen Audios und Videos entstehen sollen, die auf dem Portal grenzgeschichten.net veröffentlicht werden. Befragt werden vor allem Eltern, Großeltern und vertraute Personen. Die Schüler bekommen eine Möglichkeit zum historischen Lernen und dem Erwerben von Medienkompetenz.

Die Ausstellung »Meilensteine der Demokratiegeschichtet« soll die Entstehungsgeschichte der Demokratie in Deutschland über die letzten 200 Jahre darstellen. Überregionale Entwicklungen werden aus sächsischer Sicht dargestellt; Beispiele – wenn möglich – aus Sachsen genommen werden.

Die Ausstellung wird aus 20 Elementen bestehen und ist als Wanderausstellung konzipiert. Sie soll 2019/20 an verschiedenen Orten in Sachsen gezeigt werden.

Geplant sind sechs Kurzfilme, die Schlüsselbegriffe der Demokratie und der Revolutionen des 20. Jahrhunderts (Novemberrevolution 1918 und Friedliche Revolution 1989/90) unterhaltsam erklären. Die Kurzfilme bestehen aus animierten Bildern im Zeichentrickstil und einer Tonspur (ggf. zusätzlich Texteinblendung für Barrierefreiheit); sie sind maximal sechs Minuten lang.

»Glücklicher Montag« ist ein Projekt des Leipziger Comic-Zeichners Schwarwel und seiner Produzentin Sandra Strauß. Sie erstellen Bücher und Filme und führen mit diesen Medien Veranstaltungen der politischen Bildung durch. Gefördert werden Comic-Workshops und die Realisierung des Trickfilms »1989 – Lieder unserer Heimat«.

Das Projekt im Schulmuseum Leipzig will die bislang kaum analysierte Umwälzung des Bildungssystems sowie die daraus resultierenden Folgen, besonders für Lehrkräfte, nach der Friedlichen Revolution zum ersten Mal zum Gegenstand einer Ausstellung machen. Geplante Maßnahmen sind  wissenschaftliche Recherchen (Archivreisen), die Erarbeitung einer Ausstellung, schulformspezifische und lehrplanbezogene Vermittlungsangebote (Workshops), bei denen Schülermitwirkung gefördert werden soll, Zeitzeugeninterviews und die Verwertung dieser (Einbindung von Studenten), die Konzipierung und Durchführung von vier öffentlichkeitswirksamen Begleitveranstaltungen (Lesungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen) sowie die Bewerbung/Verbreitung des Projekts über  Druckerzeugnisse,  Medieninformationen und Social-Media Beiträge.

»Wir sind das Volk«. Eine atmosphärische Rekonstruktion zur Friedlichen Revolution in der DDR vom September 1989 bis März 1990

Geplant sind acht Veranstaltungen, die den Aufbruch der DDR-Bürger in die Demokratie reflektieren und für eine Kultur des Erinnerns plädieren sollen. Die Veranstaltungen sollen in Stadtbibliotheken in Chemnitz, Wurzen, Eilenburg, Torgau, Oschatz, Döbeln, Grimma und Borna stattfinden. In den Veranstaltungen werden der zwölfminütige Videoclip »Wir sind das Volk« und der Videobeitrag »ZEITKAPSEL«, beide von Edith Tar und Radio Monk, auf einer Leinwand präsentiert sowie aus dem Buch »Blende `89« von Radio Monk gelesen. Der Moderator Steffen Birnbaum wird mit den beiden Künstlern Edith Tar und Radio Monk über ihre Erlebnisse von 1989/90 sprechen. Zudem soll es einen Austausch zwischen den Akteuren und dem Publikum geben.

Das Projekt »Schule und Demokratie in Sachsen - Die Revolutionen von 1918 und 1989 und ihre Auswirkungen auf Leipziger Schulen« baut auf dem im ersten Antragsverfahren genehmigten Projekt von Elke Urban »Schule und Demokratie in Sachsen« auf. Eine Ausstellung soll konzipiert und museumstechnisch realisiert werden, die für mehrere Jahre im Foyer und im Treppenhaus der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät ihren Platz findet.

Die Ausstellung macht Forschungsbefunde zu den Leipziger Schulen in Spannungsfeld zwischen Diktatur und Demokratie erlebbar und für die Fragilität demokratischer Strukturen in der Schule sensibel. Das reichhaltige reformpädagogisch-demokratische Erbe der Leipziger Schullandschaft soll dokumentiert werden.

Vor der Revolution 1918/19 zählte Sachsen über 1.000 Rittergutsherrschaften. Dies waren selbständige Gutsbezirke mit mehreren Dörfern. Am Beispiel des 175 Hektar großen Rittergutes Naundorf bei Dippoldiswalde wird die Revolution und der Wandel zur Demokratie erforscht. Auch die Beziehungen zur Tschechoslowakei sind ein Thema. Die Ergebnisse sollen in einer Ausstellung im Schloss Naundorf und im Internet präsentiert werden.

Die vom Landrat des Erzgebirgskreises anlässlich 30 Jahre Deutsche Einheit herausgegebene Dokumentation mit Fakten, Hintergrundberichten und Zeitdokumenten in Wort und Bild möchte die Entwicklung des Erzgebirgskreises dokumentieren. Das Projekt soll einen Beitrag zur politischen Bildung leisten, sowie sich an die Klassen 8 und 9 freier und staatlicher Oberschulen, Gymnasien und Förderschulen richten; es beinhaltet einen Wettbewerb an Schulen.

Der historische Ort der ehemaligen MfS-Bezirksverwaltung soll mit Filmvorführungen als Lern- und Gedenkort bekannter gemacht werden. Mit Dokumentar- und Spielfilmen soll ein breites Publikum erreicht werden. Als Vorführorte sind der ehemalige Stasi-Kinosaal der Gedenkstätte und der Matthäi-Kirchhof vorgesehen. Die Filme widmen sich der Repression in der DDR und der Friedlichen Revolution.

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