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Geförderte Projekte 2020

Nachdem bereits im letzten Jahr 21 Projekte für das Jahr 2020 bewilligt werden konnten, folgen nun weitere 40 Zuwendungsbescheide. Der Beirat für das Jubiläum »Revolution und Demokratie« konnte dieses Mal wegen der Corona-Pandemie nicht zu einer Sitzung zusammenkommen; die Mitglieder übersandten ihre Voten und Anmerkungen schriftlich an die Staatskanzlei, wo dann die Entscheidungen getroffen wurden.

Die Mittel des Förderprogramms »Revolution und Demokratie« sind damit vollständig verteilt. Die Projekte werden nach dem Versand der Zuwendungsbescheide durch die Sächsische Aufbaubank hier vorgestellt.

»Heimat heute – oder: Jeder hat sein Nest im Kopf.«

Ein Mann überreicht einer Frau und einem Mann einen Förderbescheid an einem Stehtisch
Staatskanzleichef Oliver Schenk überreicht die Förderbescheide an die Initiatoren des Medienprojektes Prof. Rüdiger Steinmetz und Dr. Judith Kretzschmar.  © Sächsische Staatskanzlei

Transformation ins vereinte Deutschland im Spiegel von Lokalfernsehprogrammen in Sachsen (1990 - 1995) und ihre heutige Relevanz

Das Medienprojekt Leipziger Medienwissenschaftler Prof. Rüdiger Steinmetz und Dr. Judith Kretzschmar möchte die Transformationsprozesse ab 1990 anhand der Beiträge von ca. 40 lokalen Fernsehveranstaltern in Sachsen in den 1990er Jahren untersuchen.

Der Vereinigungsprozess stellte bisherige Maßstäbe in Frage und führte zu einer Neujustierung; Verlust von Heimat, Vertrautem aber auch die Suche nach Neuem kennzeichneten diesen Prozess.

Judith Kretzschmar und Rüdiger Steinmetz gehen der Fragen nach: Was tragen die vielen sächsischen privaten Lokalfernsehprogramme der frühen Jahre nach der Friedlichen Revolution (1990-95) zum Verständnis des Übergangs ins vereinte Deutschland und heute brisanter Themen des Zusammenwachsens bei?

Das Projekt möchte die Programme der sächsischen lokalen Fernsehveranstalter analysieren, Befragungen und Zeitzeugeninterviews führen und daraus Videos und Handreichungen für Multiplikatoren der politischen Bildung erstellen. Zudem sind Diskussionsveranstaltungen und Fachtagungen geplant.

Trailer zum Projekt »Heimat heute – oder: Jeder hat sein Nest im Kopf«

© Produktion und Schnitt: Leipziger Institut für Heimat- und Transformationsforschung (LIHT) © Musik: Das Klanglabor

Weitere Projekte:

30 Jahre Friedliche Revolution

Die Publikation soll Beiträge zur Friedlichen Revolution und den folgenden Demokratisierungsprozess versammeln. Schwerpunkt ist die regionale Geschichte in Bautzen und der Oberlausitz.

Das erste Jahr im Freistaat Sachsen - Politik, Wirtschaft und Alltag in Leipzig 1990/1991

Die Online-Ausstellung mit Bildern aus Leipzig der Jahre 1990/91 soll die Wiederaufbauleistung der Sachsen nach der Friedlichen Revolution deutlich machen.

30 Jahre Deutsche Einheit – Wiedergründung Freistaat Sachsen – Tri-Nationales Bürger- und
Partnerschaftstreffen

Die Gemeinde möchte die Veränderungen in den vergangenen drei Jahrzehnten in Erinnerung bringen, verdeutlichen und würdigen.

Leipziger Geschichten

Der Autor möchte ein Buch veröffentlichen mit 18 Kurzgeschichten und Erzählungen, die sich mehrheitlich auf die Zeit um 1989/90 beziehen.

POCHEN Biennale für multimediale Kunst 2020

Als ein multimediales Ausstellungsformat erzählt die POCHEN-Biennale Geschichte und Geschichten der jüngeren Vergangenheit. Sie versteht sich als Plattform für zeitgenössische Ausdrucksformen der Kunst aber auch als ein Forum für den Diskurs in Wissenschaft und Gesellschaft.

2020 möchte sich POCHEN mit der Treuhandanstalt und ihrem historisch-gesellschaftlichen Erbe auseinandersetzen. Die Ausstellungen werden durch Diskussionen, Lesungen, Filmvorführungen und Workshops für eine breite Öffentlichkeit ergänzt.

»1989. Freiheit zur Veränderung. Menschen in Leipzig« – Ausstellung und Publikation mit Portraits von Karin Wieckhorst

Die Leipziger Fotografin Karin Wieckhorst fotografiert Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die 1989 an den Montagsdemonstrationen teilgenommen haben oder deren Lebenswege damals von den gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt wurden. Die Fotografien sollen in einer Ausstellung und einer Publikation präsentiert werden.

Filmreihe »Zeitgeschichte auf der Leinwand im Stasikinosaal«

Einmal im Monat wird im ehemaligen Stasi-Kinosaal ein Film gezeigt. Themen sind die SED-Diktatur, ihre Überwindung durch die Friedliche Revolution und der nachfolgende Transformationsprozess. Die Filmreihe soll langfristig als Angebot der politischen Bildung fortgeführt werden.

Musikprojekt »ÜberWunden« zu Haft und Repression in der DDR

Das Projekt befasst sich mit Haft- und Repressionserfahrungen in der DDR und deren Nachwirkungen. Der ehemalige Häftling Gerhard Bause hat einen Gedichtband herausgebracht (»Ohne Ruhe rollt das Meer«), in dem er seine Hafterfahrungen verarbeitet hat. Die im Buch vorhandenen Themen werden von dem Liedermacher Stephan Krawczyk vertont. Daraus soll die CD »ÜberWunden« entstehen, die dann kostenfrei abgegeben werden kann.

Ausstellung »Wir sind ein Volk? – 30 Jahre Deutsche Einheit im Vogtland«

Die Ausstellung befasst sich mit den Ereignissen vor und nach der Wiedervereinigung in Deutschland und speziell im Vogtland und in Plauen. Sie soll zum Erinnern anregen und gleichzeitig zum Nachdenken über die Gestaltung der Zukunft. Die Ausstellungstafeln sind für Wanderausstellungen geeignet. Es gibt ein Begleitprogramm mit Filmen, Diskussionsrunden, Vorträgen und soziokulturellen Aspekten.

Leipziger Debatte zur Literatur

In einer Tageskonferenz mit Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Lesungen sowie einer abendlichen Lesung im April 2020 soll hinterfragt werden, welche Entwicklung die vormalige DDR-Literatur seit den Leipziger Montagsdemonstrationen von 1989 genommen hat, was aus ihren Protagonisten geworden ist und welche Rolle ehemals unterdrückte Autoren spielen.

Die deutsche Revolution in Leipzig – Alltagsleben in den Revolutions- und Krisenjahren 1918 - 1923

Leipziger Straßen und Plätze waren wichtige Schauplätze der Revolution von 1918. Auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz sollen Stelen aufgestellt werden, auf den künstlerisch dargestellte Silhouetten von Protagonisten der Revolution zu sehen sind. Die temporären Stelen werden mit Alu-Tafeln beschlagen und sollen stabil und unfallsicher montiert werden. Die Ausstellung wird zwischen August und September stattfinden. Ein umfangreiches Begleitprogramm ist geplant.

Sonderausgabe »Sächsische Heimatblätter«

Die »Sächsischen Heimatblätter« erscheinen seit 1954. Die Ausgabe 4/2020 soll als Sonderausgabe dem Thema »Revolution und Demokratie« gewidmet werden. Die neue Sonderausgabe soll wissenschaftlich fundierte, gut lesbare und bebilderte Beiträge zu den Revolutionen im 19. und 20. Jahrhundert und zur Demokratiegeschichte Sachsens enthalten.

Mehrsprachige Wanderausstellung

Mit dem Projekt wird eine breite Öffentlichkeit über Entstehung, Entwicklung, Repression, Opfer und langfristige Folgen der sorbischen nationalen Bewegung im frühen 20. Jahrhundert informiert, einschließlich der Geschichte der Sorben in der Weimarer Republik, in der NS-Zeit, in der DDR und der Prägungen dieser Erfahrungen bis in die Gegenwart. Das Projekt ist angelegt als ausleihfähige, mehrsprachige, modular aufgebaute Wanderausstellung mit fakultativen didaktischen Begleitmodulen.

Schlösser als Orte der Demokratie

Der Freundeskreis Schlösserland Sachsen e.V. ist ein Dachverband für rund 70 Schlossvereine und -initiativen. Das beantragte Projekt teilt sich in eine Ausstellung über Schlösser als Orte der Demokratie und Demokratiefeste für Schlossvereine im ländlichen Raum Sachsens.

Literarisches Künstlerbuch

Gegenstand des Buches sind Frauen, die Anfang der 1990er Jahre ihre Anstellung in der Leipziger Karstadt-Filiale (ehem. Centrum-Warenhaus) aufnahmen und mit Schließung der Filiale 2019 arbeitslos wurden. Damit soll ein Stück Leipziger Geschichte erzählt werden. Aus Oral History (die Frauen erzählen ihr Leben), Schreibtagebuch (Analyse von Produktionsbedingungen von Literatur) und Fiktion (Erstellung eines fiktiven Brigadetagebuchs) entsteht ein Montagetext.

Buchpublikation mit Fotografien

Von 1990 bis 1996 führte die Soziologin und Fotografin Dr. Cordia Schlegelmilch in Wurzen eine Langzeitstudie zum gesellschaftlichen und politischen Umbruch durch. Sie führte dazu mit 170 Menschen unterschiedlicher Milieus und Altersgruppen Interviews und begleitete die Stadt fotografisch. Nun sollen die in den 1990er Jahren interviewten Personen mit Bezug auf die heutige Zeit noch einmal befragt werden, außerdem Menschen aus den nachfolgenden Generationen.

Wurzen in der Nachwendezeit der 90er Jahre – Fotografien 1991-1996

Das 2019 geförderte Projekt »Eine Stadt erzählt die Wende« der Soziologin und Fotografin Dr. Cordia Schlegelmilch umfasst eine Publikation und eine begleitende Fotoausstellung mit Stadtansichten der Stadt Wurzen und konnte 1.300 Besucher anziehen. In dieser Ausstellung und dem dazugehörigen Buch werden die Jahre 1990 bis 1996 betrachtet.

Das zur Ausstellung gehörende Buch ist in zweiter Auflage vergriffen. Frau Schlegelmilch möchte ein Buch erarbeiten, welches umfangreicher ist und die Veränderungen der Stadt bis ins Heute aufzeigt. Dabei werden die Friedliche Revolution bis in die Gegenwart und die teilweise dramatischen Veränderungen der Stadt Wurzen im Fokus stehen. Ein ergänzender Text von 40 bis 50 Seiten wird dabei einen Einblick in den Ablauf der Nachwendezeit in den neunziger Jahren liefern und die Bilder kommentieren. 

Intergenerationales Fotoausstellungsprojekt

Die drei Dresdner Innenstadtkirchen waren im Herbst 1989 wichtige Orte des friedlichen Protestes. Von den Gemeinden gingen entscheidende Impulse für die Revolution und den nachfolgenden Übergang zur Demokratie aus. Den Akteuren damals soll eine Fotoausstellung gewidmet werden. Jugendliche aus der Gemeinde führen biographische Interviews mit den Zeitzeugen. Unter medienpädagogischer Betreuung produzieren sie Kurzvideos, in denen sie auch eigene Erfahrungen und Eindrücke aus den Gesprächen verarbeiten. Diese Videos werden Teil der Ausstellung.

Ausstellung und Festakt zu 30 Jahre deutsche Einheit

Die Veranstaltung soll die deutsche Wiedervereinigung und die folgende 30jährige Entwicklung im europäischen Kontext würdigen. Bei einem Festakt am 3. Oktober 2020 soll die 9. Sinfonie von Beethoven aufgeführt und eine Ausstellung gezeigt werden, die die Entwicklung Deutschlands, vor allem aber der Freiberger Region dokumentiert. Dazu sollen Freiberger Bürger mit ihren privaten Fotos beitragen. Die Ausstellung soll fünf Wochen öffentlich zugänglich sein und dann in Schulen der Region und Freibergs Partnerstädten gezeigt werden.

Von Menschen und Zeiten – ins Gespräch kommen, erinnern und Zukunft gestalten

Das Projekt bietet eine Plattform für Austausch und Gespräche über die Revolutionen 1918 und 1989 sowie zur Entwicklung des Freistaates Sachsen und speziell der Region Aue-Bad Schlema. Es geht um die Menschen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen. Es werden jeweils drei bis vier Erzähler zu einem Thema eingeladen. In vier Erzählsalons werden Geschichten gesammelt und veröffentlicht, die sich dann aufbereitet in einem Buch wiederfinden.

Labylysium

Das Labylysium soll ein Skulpturengarten sein, der im Oktober 2020 in der Leipziger Innenstadt aus einer mobilen Ausstellungsarchitektur errichtet und als Labyrinth begehbar sein soll. So wie sich Politik im Herbst 1989 auf der Straße ereignete, besetzt Labylysium den öffentlichen Raum und öffnet ihn für Bürgerbeteiligung. Das Projekt ist ein niedrigschwelliges Kultur- und Kommunikationsangebot und möchte direkte Begegnungen und Gespräche zwischen Zeitzeugen, Künstlern, Passanten, Touristen und Schulklassen ermöglichen. Um den Tag der deutschen Einheit herum werden Künstler eingeladen, das Labyrinth zu bespielen. Die Ausstellung wird anschließend im Lügenmuseum in Radebeul aufgebaut.

Jugendweihe – Firmung – Konfirmation: Bekenntnis wider das Gewissen oder aufrechter Gang

Das Projekt soll zur historischen Aufarbeitung dieses Themenfeldes beitragen und dabei die persönliche Betroffenheit insbesondere der Christen in der DDR berücksichtigen. Zeitzeugen sollen zu Wort kommen und die Frage aufgeworfen werden, inwieweit in der DDR überzeugtes Christsein möglich war. Welche spezifische Rolle spielten die Kirchen vor und nach 1989 und welchen Beitrag können sie heute bei der Suche nach Identität, gesellschaftlichen Zusammenhalt und dem Engagement der Bürger für Politik und Gesellschaft leisten. Gefragt werden soll, welcher Ritus heute zeitgerecht ist und den Sehnsüchten und Erwartungen junger Menschen entsprechen könnte.

Mutzschener öffentliche Inszenierung »Revolution und Demokratie von 1919 bis ´89«

Das »visuelle Konzert mit Nachhaltigkeit« soll zur Nacht der Dorfkirchen am 4. Juli 2020 in der evangelischen Kirche Mutzschen aufgeführt werden. Mit der ca. 45minütigen Inszenierung soll der bedeutenden historischen Ereignisse der Revolutionen gedacht werden. Durch live gemalte Lichtbilder und begleitet durch klanggewaltige Flötensounds soll daran erinnert werden, dass auch eine gewaltfreie und sachliche Kommunikation zu großen Veränderungen führen kann. Bekannte musikalische Stücke und Bilder der Jahre 1919 bis 1989 werden puzzleartig wiedergegeben. Querflötensounds runden den Licht- und Klangkosmos ab. Eine Dokumentation des Abends soll im Muldental-TV, auf Facebook Leipziger Kulturland und in der regionalen Presse erfolgen.

Theaterprojekt: »1990 – wächst da was zusammen?«

Das Jugendtheaterstück »1990 – wächst da was zusammen?« behandelt die Zeit der Wiedervereinigung 1990. Inhaltlich orientiert sich das Stück an Shakespeares »Romeo und Julia« und lässt in der Gastlichkeit »Zur letzten Tanke« in der Ostregion des Harzes einen jungen, politikverdrossenen Mann aus der Bundesrepublik auf eine junge, aus der DDR stammende Frau treffen. Die am Projekt beteiligten Schauspieler sind nach 1990 geboren und sollen die inhaltliche Gestaltung des Stückes übernehmen. Dies soll durch die Untersuchung der relevanten Monate anhand historischer Dokumente, Berichten und Gesprächen mit Zeitzeugen geschehen.

Ziel des Stückes ist es, jungen Menschen eine Auseinandersetzung mit ihren geschichtlichen Wurzeln zu ermöglichen.

30 Jahre – ein Weg in die Demokratie

Das 30. Jubiläum soll von Jugendlichen der Kirchengemeinde aufgegriffen werden. Dazu werden Zeitzeugen befragt und ein Film erstellt. Verschiedene Gruppen und Einrichtungen der Stadt Oschatz werden in den Prozess der Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen eingebunden und am Ende zu einem »bunten Abend« eingeladen. Dabei soll durch Theater, Film, Malerei und Gespräche der schwierige Weg in die demokratischen Strukturen aufgezeigt werden. Der entstandene Film kann auch später in der Gemeindearbeit genutzt werden.

Publikation »Deutsche Teilung – Deutsche Einheit – Der Weg vom Herbst ´89 zum Landkreis Zwickau heute«

Im Anschluss an die Wanderausstellung »Deutsche Teilung – Deutsche Einheit – Der Weg vom Herbst ´89 zum Landkreis Zwickau heute«, welche 2015 gefördert wurde, soll eine Publikation mit demselben Titel veröffentlicht werden.

Die Wanderausstellung erfreut sich sowohl im Landkreis Zwickau als auch in den westdeutschen Partnerlandkreisen großer Beliebtheit.

Wegen der wiederholten Nachfrage seitens der Schulen nach einem Buch, welches die Inhalte der Ausstellung komprimiert wiedergibt, wird nun eine Publikation angestrebt. Sie soll auf 120 Seiten die Bedeutung der Friedlichen Revolution für die Demokratisierung Sachsens und den Übergang des politischen Systems zur Deutschen Einheit bis heute veranschaulichen. Dabei soll auch die Entwicklung seit der letzten Förderung berücksichtigt und die bisherige Wanderausstellung um zwei aktualisierte Tafeln erweitert werden.

Festveranstaltung zum Tag der deutschen Einheit

Am Tag der deutschen Einheit ist in der Abtei St. Marienstern eine Festveranstaltung geplant. Von Politikern aus der Region wird zum Anlass ein Grußwort erwartet. Die Veranstaltung richtet sich an Handwerker und ihre Kinder und den Gesellenausschuss. Fachkollegen aus anderen Ländern sind eingeladen, mit denen eine Gedanken- und Erfahrungsaustausch geplant ist. Neben der Vermittlung demokratischer Werte geht es vor allem um die Nachfolge im Handwerk. Nachfolgeveranstaltungen in den Folgejahren sind geplant.

Zeitzeugengespräch »Das Laub an den Bäumen ist bunt geworden«

Der Verein möchte eine breite Öffentlichkeit durch ein moderiertes Zeitzeugengespräch auf die Haftschicksale junger Menschen in der SED-Diktatur im ehemaligen Kaßberg-Gefängnis aufmerksam machen. Die Veranstaltung soll am Vorabend des Tages der deutschen Einheit stattfinden. Weitere Zeitzeugen sollen sich durch die Veranstaltung bestärkt fühlen, Kontakt zum Verein aufzunehmen. Auch Lehrer sollen durch das Angebot angesprochen und die Gedenkstätte als Lernort für Demokratie in der Erzgebirgsregion bekannter gemacht werden. In der entstehenden Gedenkstätte auf dem Kaßberg können derzeit keine Veranstaltungen durchgeführt werden.

Wanderausstellung »40 Jahre Diktatur der DDR – 1949 – 1989. Frauenzuchthaus Hoheneck – Ort des Justizterrors«

Kern der Ausstellung sind Porträts ehemals in Hoheneck inhaftierter Frauen. Aufnahmen des früheren Frauengefängnisses sollen enthalten sein. Sie soll in ganz Deutschland ausgeliehen werden und am Ende in der Gedenkstätte Hoheneck aufgestellt werden.

Ausstellung 30 Jahre Deutsche Einheit Plauen – Erinnerungen, Gegenwart und Ausblicke

Anlässlich der Feierlichkeiten »30 Jahre Deutsche Einheit« und des Jubiläums »30 Jahre Städtepartnerschaft Siegen-Plauen« wird eine Ausstellung in einem Wohngebietstreff angestrebt. Diese Ausstellung besteht aus 70 Karikaturen, welche von 37 internationalen Zeichner entworfen wurden. Sie thematisieren 40 Jahre deutsche Trennung und Wiedervereinigung. Es werden gezielt Schüler und Lehrer aus Plauen zu dieser Ausstellung eingeladen. Die Exkursion soll zu Gesprächen und Diskussionen anregen, welche im Klassenraum weitergeführt werden können. Die Karikaturen setzen dabei einen neuen Anreiz für die Schüler, sich mit dem bedeutenden Teil der jüngeren Geschichte auseinanderzusetzen, den sie selbst nicht erlebt haben.

»Umbrüche« – Intergenerationelles Zeitzeugenprojekt

Durch ein intergenerationelles Zeitzeugenprojekt zu den Erfahrungen 1989/90 und deren Auswirkungen auf die gesellschaftliche und demokratische Entwicklung in Pirna und der Region soll der Dialog unterschiedlicher Generationen gefördert und die Erfahrung aus der Wendezeit in die öffentliche Debatte gerückt werden. Zeitzeugen sollen zu ihren Erfahrungen zur Wiedervereinigung durch erfahrene Interviewer befragt werden. Dabei sollen Fotos, Dokumente und andere Exponate gesammelt werden, die das Stadtmuseum Pirna anschließend in seinen Bestand aufnehmen will. Weiterhin sind Gesprächsformate in Wohn- und Pflegeeinrichtungen und die Präsentation von Ergebnissen in Schaufenstern leerstehender Objekte in der Innenstadt von Pirna geplant. Die aus Projekt gewonnenen Daten und Informationen werden archiviert und stehen für eine zukünftige wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung und können in Sonderausstellungen und Publikationen verwendet werden.

(An)Sichten – Fotos und Geschichten einer katholischen Kleinstadt in Sachsen

Fotos und Bilder sollen die Veränderungen Wittichenaus in verschiedenen geschichtlichen Epochen zeigen. Außerdem sollen Lebensgeschichten und Erlebnisse seiner Bewohner erzählt werden. Es geht dabei vor allem um die Zeit zwischen den beiden Revolutionen und den Entwicklungen danach. Die Ausstellung soll nicht an einem zentralen Ort stattfinden, sondern in Geschäften, Gaststätten, der Verwaltung, der Schule usw.

Das Aufschreiben der Lebensgeschichten soll sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Erste Geschichten sollen aber in diesem Jahr publiziert werden. Einbezogen wird auch die Partnerstadt Bad Honnef, die seit der Friedlichen Revolution großzügige Unterstützung bot und mit der bis heute ein freundschaftliches Miteinander gepflegt wird. Die Ausstellung wird am Vorabend des 3. Oktober 2020 eröffnet.

Theaterprojekt »Ein Jahr vor dem Untergang von allem«

Das Theaterstück setzt sich mit den Veränderungen während und nach der Friedlichen Revolution in einer kleinen Stadt auseinander. Ein junger Regisseur möchte ein Theaterstück über Dean Reed aufführen, was aber die Theaterleitung nicht zuletzt, da es Gerüchte über den Tod des bekannten amerikanischen Sängers gibt, verhindert. Der Kampf um die Aufführung vor und nach der Revolution soll beispielhaft zeigen, was in dieser Zeit überall im Land passierte. Anschließend an das Theaterstück sind eine Diskussion und Gespräche zwischen Zeitzeugen und dem Publikum geplant, welche die Erinnerungen vor, während und nach der Friedlichen Revolution anregen sollen.

Wendekinder – Brückenbauer! Projekt über die Vermittlungschancen der Wende-Generation in Sachsen

Geplant ist ein umfassendes Projekt zum Ausbau der Vermittlungschancen der Wende-Generation in Sachsen. Das Projekt möchte eine neue Bewältigungsstrategie sichtbar machen, um auf erhebliche Defizite zu reagieren, die die Friedliche Revolution für Teile der ostdeutschen Bevölkerung mit sich gebracht hat.

Geplant ist eine Einladung von Wendekindern (Jahrgänge, welche ihre Kindheit und Jugend in der DDR verbrachten) für einen Generationendialog und einen Biografie-Workshop, um Lebenserfahrungen austauschen zu können. Angestrebt wird eine Interaktion zwischen Eltern- und Kindergeneration, um durch einen Perspektivwechsel und der Versöhnung mit dem eigenen Lebensweg Brücken zu bauen und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.

Das Projekt sieht außerdem die Lesung einer aus Ostberlin stammenden Autorin, drei Gesprächsabende, eine Filmvorführung und eine Ausstellung vor.

»Ihr seid mir schöne Republikaner!«Sonderausstellung

Diese Sonderausstellung zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung rückte die stadtgeschichtlich gesehen bisher nur selten und bruchstückhaft betrachtete Zeitspanne von 1919 bis 2020 in den Fokus. Sie beleuchtete die politische Entwicklung seit der Gründung des Freistaates Sachsen und den Wandel des Kamenzer Stadtbildes anhand von Luftaufnahmen. Mit dem Projekt wurden die Entwicklung der Stadt Kamenz in den vergangenen 100 Jahren veranschaulicht und ein Nachdenken über die Demokratie angeregt. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.stadtgeschichtekamenz.de

 

Vortrags-/Diskussionsreihe

Geplant ist eine Vortrags-/Diskussionsreihe, bestehend aus drei Veranstaltungen, welche sich an die Bewohner und Besucher Freibergs richtet. In erster Linie wird mit Hilfe von Zeitzeugen über die Wiedererrichtung des Freistaates Sachsen berichtet.

Die erste Veranstaltung widmet sich dem Umbruch, Wandel und Überlebenskampf des Freiberger Theaters zwischen 1998 und 2000. Weiterhin findet durch junge Künstler aus Deutschland, Syrien und dem Iran ein Theaterspiel der Bürgerbühne zur Veranschaulichung der Friedlichen Revolution und ein offenes Zeitzeugengespräch mit dem Publikum statt. Bei der zweiten Veranstaltung werden durch die Bürgerbühne Freiberg Szenen der Zeit um 1945 in Freiberg dargestellt. Die dritte Veranstaltung, bestehend aus einem Vortrag von Vertretern der sächsischen Mineralsammlung, einem kleinen Theaterstück zum Wirken Humboldts an der Bergakademie und einer anschließenden Podiumsdiskussion möchte zur Begegnung der unterschiedlichen Bewohner Freibergs beitragen.

Roman »Zehn zwischen Zeiten«

In der autofiktionalen Prosa »ZEHN ZWISCHEN ZEITEN« beschreibt der Autor Gerhard Pötzsch das Leben in der DDR zwischen 1970 und 1988. Er unternahm 1986 einen gescheiterten Fluchtversuch aus der DDR und verarbeitet auch diese Eindrücke in seinem Werk.

Dabei zeichnet er das Bild einer Figur, welche in einer ›Zwischenzeit‹ beheimatet ist und beschreibt die stetig wachsende Sehnsucht vieler Menschen nach Demokratie.

30 Jahre Friedliche Revolution in der Oberlausitz – Sichtbarmachung von Orten der Selbstermächtigung im Stadtbild von Zittau

Im Zuge des Vorgängerprojekts wurde im Oktober 2019 der »Stern der Freiheit« in das Pflaster vor der Kirche St. Johannis in Zittau eingearbeitet. Damit ist die Kirche sichtbar gemacht worden als Iden-tifikationsort der Friedlichen Revolution und als Ort der »Zittauer Reden« vom 19. Oktober 1989.

Nicht sichtbar als Orte der Friedlichen Revolution und der »Zittauer Reden« waren bisher die Kirche Mariä Heimsuchung und die Klosterkirche. Nun werden Gedenktafeln an oder in den drei Kirchen aufgestellt. Die Tafeln sollen spätestens am 19. Oktober 2020 enthüllt werden.

Eine Broschüre soll zeitgenössische Dokumente darstellen und als Lehrmaterial zur Verfügung stehen. Erinnerungen von Zeitzeugen sollen in einem Film dokumentiert und festgehalten werden. Letztlich wird ein Pin (Anstecknadel) im Design des »Sterns der Freiheit« gefertigt, um die Bürgerschaft zu einer Auseinandersetzung mit der städtischen Geschichte anzuregen.

Heimat Görlitz in Niederschlesien – von der Enttabuisierung Niederschlesiens nach dem Ende der DDR zur Anerkennung der Identität und des Bewusstseins der Kultur als niederschlesischer Landesteil im Freistaat Sachsen

Artikel 2 Abs. 4 der sächsischen Verfassung regelt, dass im ehemals schlesischen Teil des Landes die Farben und das Wappen Niederschlesiens gleichberechtigt geführt werden können. In der DDR war »Schlesien« ein Tabu. Nun konnten die schlesischen Wurzeln wiederentdeckt werden. Das gilt auch für den schlesischen Teil des heutigen Polen.

Der Projetträger plant zwei Veranstaltungen. Die eine mit Akteuren der Friedlichen Revolution, die andere über »Schlesien – Heimat in Europa«. Außerdem ist eine Ausstellung zur Integration und der Aufbauleistung der Heimatvertriebenen und Aussiedler in Sachsen geplant.

Theaterprojekt – 30 Jahre Wiedervereinigung: »Mit Echten reden« – Das Ellenbogenprinzip

Aus Zeitzeugengesprächen und bereits geführten Interviews soll ein Theaterstück entstehen. Dabei geht es um Erlebnisse und Erfahrungen zur Zeit der Friedlichen Revolution und der Zeit danach. Parallel dazu wird ein Gesprächsformat entwickelt, aus dem auch eine Publikation entstehen soll. Schulen sollen eingebunden, Gespräche zwischen den Generationen geführt werden. Die Aufführung des Theaterstücks ist im Oktober geplant. Neben Frankenberg sind Aufführungen in Dresden, Berlin und weiteren Orten in Mittelsachsen angedacht.

WBS 70 – fünfzig Jahre danach: Rezeption des Plattenbaus in zeitgenössischer Kunst

Die Ausstellung beinhaltete Kunstwerke, die sich mit den industriell gefertigten Massenwohnungen vor 1990 auseinandersetzten. Anlass dafür war das 50-jährige Jubiläum der - meist nur WBS 70 genannten -  Wohnungsbauserie 70, dem am weitesten verbreitete Plattenbautyp der DDR. Die Ausstellung war 2020 in der Galerie Raskolnikow in der Dresdner Neustadt sowie in einer Plattenbau-Musterwohnung im Dresdner Stadtteil Gorbitz zu sehen. 13 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Polen, Tschechien und der Ukraine widmeten sich dem Thema »Plattenbau«.

Es wurden sowohl Werke klassischer Kunstgattungen, wie der Malerei, als auch Arbeiten aus dem Bereich der neuen Medien oder der konzeptuellen Kunst präsentiert, ebenso Arbeiten aus dem Grenzbereich zwischen Design, Wissenschaft und Kunst.

Geblieben als nachhaltige Spur des Projekts ist eine Wandinstallation am Kunsthaus Raskolnikow. Die Internetseite www.kunstoffplattenbau.de und der Ausstellungskatalog geben einen sehr guten Eindruck zur Ausstellung und Hintergründen.

O-TON – biographisches Zeitzeugenportal

Es handelt sich um eine Audio-Webseite, die biografische Erzählungen sammelt, thematisch aufbereitet und öffentlich zugänglich machen will. Als Zeitzeugen werden Menschen betrachtet, die in der DDR sozialisiert wurden. O-TON möchte ein »wertschätzendes Kommunikationsangebot« schaffen. Die Freischaltung der Seite soll mit einer Diskussionsveranstaltung im Oktober erfolgen.

Digitalisierung von DDR-Frauenzeitschriften

Angestrebt ist die Digitalisierung von DDR-Frauenzeitschriften für die feministische Bibliothek MONAliesA (ca. 35.000 Seiten). Die verschiedenen DDR-Frauenzeitschriften sind stark von Papierzerfall betroffen und eine Verwendung des Analogbestandes ist nicht mehr möglich. Durch die Digitalisierung werden Zeugnisse der DDR-Frauengeschichte vor dem Vergessen bewahrt und der Öffentlichkeit (u.a. zu Forschungszwecken) zugänglich gemacht. Die digitalisierten Zeitschriftenartikel können auch online eingesehen werden.

Konzert »Der Sound der Einheit«

Das Jubiläum der deutschen Einheit ist der Anlass, 100 Musiker aus den alten und neuen Bundesländern zu einem Austausch von Erfahrungen im Zusammenhang mit der Friedlichen Revolution und der deutschen Wiedervereinigung bis in die Gegenwart zusammenzuführen.

Höhepunkt des Musikprojektes ist die Aufführung des Werkes »Wir sind das Volk – eine Freiheitssinfonie« durch Musiker aus dem Main-Tauber-Kreis (Partnerlandkreis) und einem Projektchor aus dem Landkreis Bautzen. Dabei stehen der Erfahrungstransfer Ost-West, die Entwicklung des Landkreises Bautzen, die Aufbauhilfe der alten Bundesländer, die Erinnerung an die Friedliche Revolution im Fokus.

Was Revolutionen Demokratien erzählen. Zeugnisse der sächsischen Frauenbewegung aus der Zeit der Friedlichen Revolution

Durch das Projekt, bestehend aus Workshops und Archivrecherche, soll das Wissen um die Vorgeschichte der Friedlichen Revolution ausgebaut werden. Auf der Materialgrundlage von Dokumenten sächsischer Frauenbewegungen der Opposition in den letzten Jahren der DDR und der Friedlichen Revolution werden drei öffentlich zugängliche Workshops unter Anleitung von Zeitzeuginnen entstehen.

Die Workshops finden in Weißwasser, Zittau und Görlitz statt. Inhalt sind die zentralen Charakteristika der Friedlichen Revolution und ihrer Vorgeschichte, die Funktion und Relevanz zivilgesellschaftlichen Engagements und die Übernahme politischer Verantwortung in Zeiten des Umbruchs. Die Konzipierung des Workshops soll Modellcharakter haben und in den folgenden Jahren als Grundlage für ähnliche Workshops (auch in anderen Städten und Gemeinden in Sachsen) dienen.

»Dass an diesem Abend Sekt floss und nicht Blut« – Videoinstallation mit Audiokommentaren

Der Antragsteller möchte Propagandamaterial aus dem Verlag für Agitation und Anschauungsmittel aufbereiten. Im SAPMO liegen rund 100.000 Bilder an Propagandamaterial der DDR vor.
Entstehen sollen mehrere Ausstellungen mit wechselnden Formaten und Beiträgen verschiedener Schriftsteller. Auch ehemalige Mitarbeiter des Verlags für Agitation und Propaganda oder der frühere Pfarrer der Heilandskirche werden befragt. Die Ausstellung soll nicht auf den üblichen Tafeln, sondern durch Projektionen auf DDR-typische Gegenstände erfolgen.

Die Ausstellung wird zunächst in den Heilandskirche aufgebaut; weitere Ausstellungsorte sind in Planung. Der Projektträger möchte mit Künstlern, Schriftstellern und Institutionen kooperieren.

Erschließung und Digitalisierung von Fotos 1989/90

2.500 Bildern, welche vom Transformationsprozess zwischen 1989 und 1990 erzählen, werden erschlossen und digitalisiert. Anschließend werden 80 Bilder ausgewählt und in einer Broschüre veröffentlicht.

Gegenstand der Fotos sind Friedensgebete, Demonstrationen, Kundgebungen, Gründungen neuer Organisationen/Parteien, Wahlkampfauftritte, die erste freie Volkskammerwahl, die Wiedervereinigung und die Landtagswahl in Sachsen 1990.

Oral-History-Projekt für die Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit des Archivs

Bildungsarbeit, besonders unter dem Aspekt des Transformationsprozesses 1989/90, gefördert werden. Die Interviewten werden zu den Themen »Aufbau demokratischer Strukturen« und »Medien und Pressefreiheit« befragt. Die Aufzeichnungen werden Schülern, Studenten und Wissenschaftlern als Primärquellen zugänglich gemacht. Einzelne Ausschnitte werden auf der Homepage des Archivs abrufbar sein. Im Fokus der Interviews stehen die Motivation zum politischen Engagement und die Frage nach demokratischer Teilhabe und Gestaltungsfreiheit.

Bürgerrechte – Bürgerrechtler, die 89er im Heute

Das Projekt soll einen Bogen von den Ereignissen vor 30 Jahren zu aktuellen Herausforderungen, etwa dem Ausstieg aus der Braunkohleförderung, schlagen. Dies soll mit Zeugnissen von Zeitzeugen, Gesprächsrunden und zu erstellenden Materialien geschehen.

Das Projekt enthält folgende Bestandteile: Erstellung eines Medienkoffers mit historischen Materialien zur Friedlichen Revolution, Öffentlichkeitsarbeit zur Bewerbung des Projektes, eine Ausstellung mit historischen Fotos von ehemaligen Orten im Leipziger Braunkohlenrevier, die dem Braunkohleabbau weichen mussten, Präsentation wichtiger Ergebnisse in der Umweltkirche Deutzen und auf einem Aktionstag auf der Deponie Cröbern bei Leipzig, Workshops und Stadtrundgänge mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Leipzig zu den Fragen von Demokratie und Werten heute mit Rückblick auf die Friedliche Revolution und die DDR-Umweltbewegung und ein internationales Meeting zu Nachhaltigkeit und Demokratie.

Vortragsreihe »Vereinigt – verkannt – zerstritten? Blicke auf unser gemeinsames Land«

Durch eine vierteilige Veranstaltungsreihe wird ein kritisch-wohlwollender Blick auf die Zeit zwischen 1989 und 1990 geworfen. Die Veranstaltungsreihe steht im Zusammenhang mit einer Open-Air-Ausstellung der Gedenkstätte Bautzner Straße am Kulturpalast in Dresden und wird in der Innenstadt stattfinden.

Die vier Veranstaltungen bestehen aus Vorträgen zu den Themen des Fremdseins zwischen Ost und West, einem Blick auf das Wendejahr, den geteilten Meinungen in einem geeinten Land und Fragen an die Zukunft. Begleitend zu den Veranstaltungen wird ein mehrtägiger Workshop angeboten, der Interessierte aller Altersgruppen und Milieus die notwendigen Grundlagen vermittelt, um Menschen aus ihrem Umfeld zu den Themen der Friedlichen Revolution zu interviewen.

Ausstellung: FrauenLebenDemokratie

Durch ein Auseinandersetzen mit Frauenbiografien in Sachsen, den benachbarten Bundesländern und Polen und Tschechien, sollen die teilweise sehr divergenten Motivationen für politische Mitgestaltung dokumentiert und gezeigt werden. Dabei werden Frauen betrachtet, deren Biografien durch den Kontakt zu einem kirchlichen Umfeld einen entscheidenden Impuls erfahren haben, sich zu engagieren.

Die Untersuchung einzelner Frauenbiographien soll die strukturelle und systemabhängige Unterdrückung von Frauen erkennbar machen. Außerdem wird der Frage nachgegangen, inwieweit Kirche als Impulsgeberin eines geistigen Freiraumes Frauen inspirieren konnte.

Die Ausstellung ist einerseits webbasiert im Internet und andererseits als Wanderausstellung in Form von Roll-Ups konzipiert.

30 Jahre Partnerschaft. Frankenberg/Sachsen und Frankenberg/Eder

Anlässlich der dreißigjährigen Partnerschaft sind in beiden Städten Feierlichkeiten in Planung. Zu dieser Gelegenheit soll eine Festschrift mit Anekdoten aus der Entstehungszeit der Partnerschaft erstellt werden, in der auch an Persönlichkeiten erinnert wird, die sich um das Zustandekommen der Partnerschaft verdient gemacht haben.

Geschichte(n) erleben: Bibliotheken als Orte gelebter Demokratie

Mit der Programmreihe möchten die Städtischen Bibliotheken Dresden mittels fiktionaler und nonfiktionaler Literatur ihre demokratische Bildungsarbeit intensivieren.

Beispielhaft erzählen die fiktionalen Texte von Lutz Seiler (»Stern 111«), Johannes Herwig (»Scherbenhelden«) oder Manja Präkels (»Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß«) von der Lebenssituation Jugendlicher nach dem Zusammenbruch der DDR.

Während die Elterngeneration zwischen Aufbruch und Resignation sowie beruflicher Neuorientierung gefangen scheint, nutzt die junge Generation politische und persönliche Freiheiten zur Selbstverwirklichung jedweder Art, aber auch zur Gestaltung von demokratischer Mitbestimmung. Sowohl die friedliche Revolution als auch die kurze Zeit später folgende Wiedervereinigung Deutschlands werden thematisiert und kritisch hinterfragt.

Herbstkino am Matthäi-Kirchhof

Die Filmwoche ist vom 3. bis 9. Oktober geplant und verknüpft den Tag der deutschen Einheit mit der großen Leipziger Montagsdemonstration ein Jahr zuvor. Sie knüpft an die 2019 und 2020 geförderten Filmaufführungen an.

Symposium: Politische Kunst I emotionalisierte Politik I gefühlte Fakten I geteilte Gesellschaft

In den gegenwärtigen, vielfältigen Wertediskursen wird das gesellschaftlich akzeptierte Spektrum an Aussagen neu verhandelt. Nicht selten wird mit Blick auf heutige tatsächliche oder behauptete Problemlagen auf die Umbrüche von 1989/90 in der DDR verwiesen und es werden, auch von damals verdienten Bürgerrechtlern, gesellschaftspolitische Parallelen postuliert. Wie ist es zu dieser Entwicklung gekommen? Gründe dafür gibt es viele: Digitale Echokammern, eine sich selbst bestätigenden Spirale von Sagbarem, gesellschaftliche Krisen, die verunsichern. Im Symposium sollen Fragestellungen im Kontext gesellschaftsbezogener Kunst und politischer Bildung in diesen aktuellen politischen Debatten diskutiert werden. Sind die Fühligkeiten von Fakten, eine sich darauf beziehende, emotionsbasierte Politik nicht ein Rückschritt in voraufklärerische Zeiten? Wie agieren zeitgenössische politische Kunst, wie politisch orientierte Vermittlungsangebote darauf?

Transformationsprojekt zur Stärkung von Bürgersinn, Beteiligung, Stadtteilkultur und Gemeinsinn in Connewitz

Der vor kurzem gegründete Verein möchte einer Radikalisierung im Stadtteil Connewitz entgegenwirken und plant dazu verschiedene Aktivitäten. Dazu gehören die Archiv- und Medienrecherche der Ereignisse beider Revolutionen in Connewitz, Zeitzeugenkontakte und –interviews, Publikation zur Siedlungsgeschichte, Stadtteilveranstaltungen (Führungen, Zeitzeugenabende, Schul- und Jugendprojekte), eine Ausstellung sowie eine Internetpräsenz.

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