Gedenkkonzert »Die Musik nach Hause bringen« zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar 2025 jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Aus diesem Anlass lud die Sächsische Staatskanzlei am Vorabend zu einem Gedenkkonzert in Pirna ein.
Mit einer Gedenkfeier erinnerte der Freistaat Sachsen an die Opfer des Nationalsozialismus. Ministerpräsident Michael Kretschmer mahnte: »Der Schrecken über die millionenfachen Morde lässt nicht nach. Dieses Unrecht verjährt nicht. Wir müssen wachsam sein gegenüber jeder Verharmlosung von Diktatur und Menschenverachtung.«
Ekaterina Kulakova, Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden, betonte: »Erinnerung ist ein kontinuierlicher Prozess, der uns das Recht gibt, uns Menschen zu nennen.«
Kultusminister Conrad Clemens ergänzte: »Der Gedenktag mahnt uns, alles zu tun, damit sich die dunklen Kapitel der Geschichte nicht wiederholen.«
Am Abend fand ein Gedenkkonzert mit der Neuen Jüdischen Kammerphilharmonie statt. Deren Aufführungen sollen, so Stiftungsgeschäftsführer Markus Pieper, »ein Stück zerstörter Vielfalt zurückholen.«
Hintergrund:
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz. Seit 1996 ist dieser Tag bundesweiter Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und internationaler Holocaust-Gedenktag.
Pirna-Sonnenstein war ein zentraler Ort der NS-Krankenmorde. Zwischen 1940 und 1941 wurden dort 13.720 Menschen ermordet. Im Sommer 1941 folgten weitere Massenmorde an KZ-Häftlingen, darunter 575 Auschwitz-Gefangene.
Die Neue Jüdische Kammerphilharmonie, gegründet 2007, widmet sich vergessenen Werken jüdischer Komponisten. Ihr künstlerischer Leiter ist Michael Hurshell.
- Pirna gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus Zum Bericht von Pirna TV