Veranstaltung der Konrad Adenauer Stiftung: Freiheit ‘89 am 5. Mai 2019
Freiheit ´89. Vom Mut, nicht wegzusehen – Zur gefälschten Kommunalwahl vom 7. Mai 1989
Mit dieser Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung sollten Menschen gewürdigt werden, die damals Mut fassten, bei der Wahl die Stimmauszählung zu verfolgen, Ergebnisse zu sammeln und gegen die Fälschung zu protestieren. Die Veranstaltung war Ministerpräsident Michael Kretschmer ein besonderes Anliegen, für das er auch den Bundespräsidenten a.D. Joachim Gauck begeistern konnte.
Joachim Gauck erläuterte vor den 500 Gästen noch einmal den Wahlvorgang in der DDR – das erniedrigende »Zettelfalten«. Den Protest gegen die Fälschung im Mai 1989 deutete er als »Verabschiedung von der einladenden Ohnmacht«. Niemals sei – das gelte auch heute – »eine ganze Gesellschaft davon überzeugt, dass Freiheit und Demokratie die bessere Lebensform sind«. Aber: »Abschied von der Ohnmacht ist möglich. Zunächst muss in uns der Wille und die Kraft wachsen, etwas zu tun«. Gauck appellierte an die Bürger, wählen zu gehen. Dem Wandel müsse »ein Ermächtigungsvorgang vorausgehen, ein Akt innerer Ermächtigung«. Dies sei auch die eigentliche Leistung der Leute in den Basisbewegungen gewesen: »Aus der Ohnmacht herauszutreten.«
Michael Kretschmer würdigte die Zivilcourage der Bürgerrechtler, die Manipulationen bei der Wahl aufzudecken. Dies habe dazu beigetragen, dass im Herbst 1989 die Mauer fiel und der Traum von Freiheit und Demokratie Wirklichkeit werden konnte, so der Ministerpräsident.
Auch in der abschließenden Gesprächsrunde wurde die Bedeutung der Kommunalwahl für das weitere Geschehen herausgestellt. So schilderte der damalige westdeutsche Korrespondent in der DDR Peter Wensierski seine Beobachtungen: »Im Frühjahr ´89 war das nicht mehr die DDR, wie wir sie bis dahin kannten.« Es breitete sich das Gefühl aus: So geht es nicht weiter!
- Einladung Freiheit `89 (*.pdf, 1,14 MB) Einladungsflyer zur Veranstaltung
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