Sehnsucht nach Freiheit
»Sehnsucht nach Freiheit. 70 Jahre Volksaufstand in der DDR«
Anlässlich des 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR sollen die Sehnsucht und das Streben der Menschen nach Freiheit in den Mittelpunkt gestellt werden. Dieses Streben verbindet den Aufstand in der DDR mit den Erhebungen in anderen mittel- und osteuropäischen Ländern und den schließlich erfolgreichen Revolutionen im Jahr 1989. Ohne die Hilfe der sowjetischen Besatzungsmacht wäre das SED-Regime mit großer Wahrscheinlichkeit bereits 1953 gestürzt worden.
Anders als es die kommunistische Propaganda behauptete, waren die Anstöße nicht aus dem Westen gekommen. Vielmehr waren – so schrieb Karl Wilhelm Fricke – »die Reaktionen in Westberlin und in Bonn von fassungsloser Überraschung, politischer Ratlosigkeit und Beschwichtigung bestimmt« gewesen.
Ähnliches war beim Beginn der Friedlichen Revolution zu beobachten. Es war das Volk auf der Straße, das die SED in die Knie zwang und der DDR ein Ende bereitete. Zu den Forderungen nach freien Wahlen und den Freiheitsrechten gesellte sich bereits 1953 schnell auch die nach dem Ende der deutschen Teilung.
Der Deutsche Bundestag erklärte deshalb nicht einmal zwei Monate nach dem Volkaufstand den 17. Juni zum Tag der deutschen Einheit. Dieser war bis ins Jahr 1990 der Nationalfeiertag von Deutschland.
Von der 1989 erfolgreichen Friedlichen Revolution dauerte es dann nur noch ein Jahr bis zur Wiedervereinigung des Landes.
Was der 17. Juni mit einer eruptiven Erhebung zum Ausdruck gebracht hatte, kam 1989/90 zur Vollendung. Die Deutschen waren dem Auftrag in der Präambel des Grundgesetzes – »das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden« – nachgekommen.
Mit der Rückkehr des Krieges in Europa und der eindeutigen Parteinahme der europäischen Demokratien für die angegriffene Ukraine hat die Verteidigung der Freiheit eine neue Aktualität bekommen. Weit in der Vergangenheit liegende Ereignisse werden wieder wichtig, grundsätzliche Fragen stellen sich, existentielle Bedrohungen rücken näher.